Eine praktische Annäherung an fasziale Funktionsebenen
In diesem dreitägigen Kurs werden wir uns mit diesem faszinierenden und für die osteopatische Praxis so wichtigen Gewebe theoretisch und praktisch beschäftigen.
Über die mechanische Ebene hinaus soll auch ein Verständnis für alle anderen Funktionsebenen der Faszien geschaffen und dieses in die praktische Arbeit transportiert werden.
A.T. Still hat als Urvater der Osteopathie schon vor 150 Jahren die wichtige Rolle der Faszien als Verbindungs-, Kommunikations- und Adaptionsorgan erkannt und beschrieben.
Wieder einmal war er auch zu diesem Thema seiner Zeit weit voraus und erkannte, was die aktuelle Forschung der letzten 15 Jahre zu diesem Thema weitestgehend bestätigt.
Schon die Schwierigkeit zu definieren, was denn eine Faszie eigentlich ist, macht deutlich, dass es sich hier um eine besondere Struktur handelt.
Die verschiedenen internationalen, für die anatomische Nomenklatur zuständige Gremien sind sich nicht einig, wo die Grenze zwischen Faszie, extrazellulärer Matrix, Muskel oder Organ genau gezogen werden soll.
Der Grund für diese Schwierigkeit liegt wohl in dem intellektuell geprägten Wunsch ein lebendiges Ganzes in seinen Einzelteilen zu definieren und zu benennen.
Keine Struktur führt dieses Bestreben so sehr ad absurdum wie das, was wir Faszien nennen, weil wir es hier mit einem einzigartigen Verbindungsgewebe zu tun haben, welches keine Grenzen innerhalb unseres Körpers kennt.
Diese Erkenntnis wird besonders deutlich, wenn wir uns die embryologische Entstehung dieses Gewebetyps anschauen und verstehen lernen, unter welchen kinetischen Voraussetzungen sich die frühembryonalen Zellen zu Faszien differenzieren.
In der Praxis werden wir uns dann mit der typischen Gewebequalität und dem typischen Gewebsausdruck der Faszien vertraut machen.
Hierauf aufbauend werden wir dann die neusten Erkenntnisse aus der Faszienforschung im Kontext der Osteopathie betrachten und dadurch die Erfahrungen, die wir in der Praxis machen besser verstehen und zu interpretieren lernen. Dabei werden die physikalischen Eigenschaften und Qualitäten, die das fasziale Gewebe auf den verschiedenen Funktionsebenen (mechanisch, flüssig, elektromagnetisch u.a.) ausdrückt, in diesem Kurs theoretisch besprochen und in der Folge für die Teilnehmer praktisch erfahrbar.
Einige der uns in der Praxis oft begegnenden faszialen Dysfunktionen werden wir vor diesem Hintergrund analysieren und daraus neue Ideen zur Behandlung ableiten.
Weiterhin werden wir die physiologischen, kinetischen, kommunikativen und informationsspeichernden Eigenschaften der Faszien bis hin zum Zellkern genau betrachten und in der Praxis konkrete Behandlungsansätze hieraus entwickeln.
Wie in all unseren Kursen werden wir auch hier mit Praxis und Theorie ungefähr gleich viel Zeit verbringen.
Eine Voraussetzung für diesen Kurs ist ein gewisser Grad an Erfahrung in der Arbeit mit dem primären Atemmechanismus, so wie ihn W.G. Sutherland beschrieben hat und dem Behandlungsprinzips der balancierten ligamentären/membranösen Spannung (BLT/BMT).
Die Dozenten
2025
03.- 05. März 2025 Angewandte Embryologie, Teil 1 – Hamburg Altona
27.02.- 01.03. 2025 Angewandte Embryologie, Teil 3 – Hamburg Zollenspieker
29.- 31. Mai 2025 Angewandte Embryologie, Teil 1 – Bad Saulgau
02.- 04. Juni 2025 Angewandte Embryologie, Teil 4 – Bad Saulgau – ausgebucht, Warteliste möglich!
05.-07. Oktober 2025 Faszien – Bad Saulgau – NEU!
09.- 11. Oktober 2025 Angewandte Embryologie, Teil 2 – Bad Saulgau – ausgebucht, Warteliste möglich!